Als
wir, Margit und Hannes, am 1. November 1979 zum ersten Mal hier
in den Hügeln des Montalbano in der Toscana auf dem Poggetto
standen, hatten wir uns sofort darin verliebt. Ein grünes Paradies
mit duftenden wilden Kräutern, Feigen- und Maronenbäumen,
an denen gerade die Früchte reif waren, einem verwilderten
Weinberg, hohem Farn und Schilf und den unvergleichlichen Olivenbäumen
mit ihrem silbrig-glänzenden Laub.
Auch
die besondere Lage zwischen Pistoia und Vinci, dem berühmtesten
Dorf der Toscana, und die Nähe zu Florenz haben uns schnell
davon überzeugt, unsere Zelte in Deutschland abzubrechen und
hierher zu ziehen.
Unser Ziel war, im Einklang mit der Natur zu arbeiten, auf Spritz-
und Düngemittel zu verzichten und unsere Tiere artgerecht zu
halten. Das Wissen dazu hatten wir uns teilweise bereits in Deutschland
aufgebaut.
Unsere italienischen Nachbarn hatten uns den Einstieg leicht gemacht.
Sie halfen uns die italienische Sprache zu lernen und standen uns
mit Rat und Tat zur Seite.
Eine
der vordringlichsten Aufgaben war die Pflege der Olivenbäume,
die schon lange nicht geschnitten und gedüngt worden waren.
Einige Bäume waren sogar vollständig von Brombeerbüschen
eingerankt.
Wir konnten nicht widerstehen, in eine der reifen schwarzen Oliven
zu beißen, spuckten sie aber sogleich wieder aus, weil ihr
Galle bitterer Geschmack unserer Zunge überhaupt nicht gefiel.
Aber wir wussten damals schon, wie wir den Bäumen etwas ganz
Besonderes abgewinnen können. Auf jeden Fall ein besseres Öl
als das was wir bisher kennengelernt hatten.
Als
wir nach einem Jahr unser erstes eigenes Bio
Olivenöl im
Haus hatten, konnten wir nicht aufhören, von seinem herrlichen
Duft, seinem kräftigen fruchtigen Geschmack zu schwärmen.
Wir waren stolz, auch wenn es nur 100 Liter waren. Heute fällt
das Ergebnis unserer Olivenernten in der Regel größer
aus, und wir können einen ansehnlichen Kundenkreis damit
beliefern.
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